Wechselbeschwerden / Allgemeine Erklärung
Als Klimakterium der Frau wird die Zeitspanne zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr bezeichnet, wobei der Zeitpunkt der letzten Menstruation bzw. des Erlöschens der Funktion der Ovarien die Menopause genannt wird. Das derzeitige Menopausenalter beträgt durchschnittlich 52 Jahre.
In dieser Lebensphase treten viele Veränderungen der Lebensumstände sowohl im Beruf, in der Familie und Partnerschaft auf. Zu den irreversiblen Veränderungen zählen vor allem der Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit und das Erlöschen der eigenen Hormonproduktion in den Ovarien. Es kommt zum Absinken der Serumspiegel von Östrogen und Progesteron, währenddessen die Gonadotropinewerte deutlich ansteigen. Diese Veränderungen der hormonalen Situation führen zu den Wechselerscheinungen.
Ein Kennzeichen dieser Lebensphase ist es, dass man sich der Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit bewusst wird. Man registriert körperliche Anzeichen des Alterns und blickt oft auf die noch verbleibenden Lebensjahre mit Skepsis. Dies sind die Lebensjahre, in denen die tägliche Fürsorge für die Kinder weitgehend abgeschlossen ist; man wird nun häufiger mit Krankheit oder Tod naher Angehöriger, insbesonders der eigenen Eltern konfrontiert; diese Zeit kann und soll aber auch eine Phase neuer Freiheiten und Freuden sein.
Bei einem durchschnittlichen Menopausealter von 52 Jahren beträgt die Lebenserwartung etwa noch 30 Jahre. Aus der stetigen Lebenserwartungszunahme in den letzten 100 Jahren wird ersichtlich, dass sich heutzutage und in Zukunft immer mehr Frauen in diesem Lebensabschnitt befinden werden und einer Hilfe zur Behebung ihrer Beschwerden bedürfen.
Wechselbeschwerden treten bei 50 - 80 % aller Frauen zwischen 45 und 60 Jahren auf. Diese werden aber von den Betroffenen unterschiedlich stark wahrgenommen. In etwa 1/3 der Fälle sind die Erscheinungen jedoch so stark, dass sie die Frauen zum Arzt führen. Auch die allgemeine Krankheitshäufigkeit von Frauen im Wechsel ist größer als die gleichaltriger Männer.
Klimakterische Beschwerden dauern durchschnittlich 4 - 5 Jahre.
Die typischen klimakterischen Beschwerden im engeren Sinne sind Hitzewallungen und Schweißausbrüche mit begleitenden Schwindelerscheinungen. Alle anderen Erscheinungen wie Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Migräne und Depressionen sind sekundäre Symptome.
Die Veränderungen des hormonellen Milieus spielen aber sowohl bei der Entstehung der Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystemes als auch des Bewegungsapparates eine entscheidende Rolle. Als zwingende Indikationen für eine Substitutionstherapie gelten eine frühe Menopause oder operative Kastration, subjektive klimakterische Beschwerden, Beschwerden durch urogenitale Atrophie, Haut-und Schleimhautatrophie, Risikofaktoren für Osteoporose oder eine manifeste Osteoporose als auch die Hyperlipidämie.